Seminare des BVfDT - aktuelle Ankündigungen

Triotänze oder Tänze zu Dritt sind im deutschen Volkstanz eher selten. Im Süden gibt es
Triotänze unter den Ländlern, während im Norden Deutschlands die Dreiertänze als Trioletts
bekannt sind. Während Trios nur als Dreiergruppe getanzt werden, bezeichnen Trioletts Dreiergruppen bei Kolonnentänzen, d.h. jedes Trio hat ein anderes Trio gegenüber und nach
jedem Durchgang des Tanzes treffen neue Dreiergruppen aufeinander. Triolettformen entstanden erst nach dem Aufkommen der Kolonnentänze in Deutschland, die mit den napoleonischen Feldzügen zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch nach Deutschland kamen.
Ähnlich wie der französische Sturm über Europa hießen diese ersten Kolonnentänze „Tempete“ (Sturm) und wurden eingedeutscht zu Tampete. 1824 erscheint ein erstes Triolett im „Taschenbuch der neuesten gesellschaftlichen Tänze“ und im Volkstanzbereich haben sich
noch einige erhalten, wie z.B. das Westharzer Triolett. An diesem Tag werden wir uns mit
den übermittelten Trioformen und Trioletts beschäftigen, aber auch mit neuen Triotänzen der
Osdorfer Tanzwerkstatt. Anmeldungen bis zum 20. Juni 2022 an die Mailadresse info@bvfdt.de !

Wenn eine Unterkunft benötigt wird, bitte diesen Umstand bei der Anmeldung mitteilen, damit wir evtl. eine gewünschte Unterkunftsform vermitteln können.
Die Leitung dieses Tages liegt bei Hinrich Langeloh, Vorsitzender des BVfDT und Experte für die Geschichte deutscher Tänze und historischer Tanzformen. Mit dabei als Tanzanleiter sind Manfred Gemkow aus Süddeutschland als Experte für Deutsche und speziell Süddeutsche Tänze, Wolfgang Schlüter, Vorsitzender der LAG Tanz Schleswig-Holstein und Experte für deutsche und skandinavische Volkstänze, Monika Ritthaler, ausgebildete professionelle Tanzleiterin und Tänzerin aus München, sowie Dieter Knodel, Tanzlehrer für Folkloretänze an der Lola-Rogge-Schule Hamburg. Musikalisch wird der Tag begleitet von Monika Brutscher am Akkordeon. Die Teilnahmekosten für den Tag betragen 25 €, für Mitglieder des BVfDT 20 €.

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Seminare des BVfDT - vergangene

Singtänze oder Balladen (ballare=tanzen) waren sicherlich die ersten menschlichen Gesellschaftstänze und diese Gattung war früher auch bei uns weit verbreitet. Heute kennt man Balladen hier bei uns nur als Gedichtform und die Singtänze vielleicht noch als "Ringelpiez mit Anfassen" wenn Kinder  sich an den Händen fassen und singend ihre Kreisspiele machen. Dieses Seminar versucht eine Rekonstruktion der verlorenen Tradition der Singtänze in Deutschland. Nahezu überall in Europa gibt es im Folktanz noch Tänze mit Gesang, zumeist mit einem Vorsänger und einem Refrain, den die anderen Tänzer*innen mitsingen können. Bei uns in Deutschland ist diese Tradition schon seit mind. 200 Jahren aus irgendwelchen Gründen vergessen, bzw. in Resten noch erhalten in einigen Kindertänzen. Ausgehend von alten Kindertänzen und von Singtänzen aus anderen europäischen Ländern werden wir ausprobieren, ob man die verlorene Tradition bei uns wiederbeleben kann und wie Tanzschritte und Gesang zusammenpassen. Die meisten Tänze werden dabei im Kreis oder in langen Reihen getanzt werden, aber auch Paartänze werden vorkommen. Anmeldungen bis 10. Oktober 2019 an die Mailadresse info@bvfdt.de !

Wenn eine Unterkunft benötigt wird, bitte diesen Umstand bei der Anmeldung mitteilen, damit wir evtl. eine gewünschte Unterkunftsform vermitteln können. Die Leitung dieses Tages liegt bei Hinrich Langeloh, Vorsitzender des BVfDT und Experte für die Geschichte deutscher Tänze und historischer Tanzformen. Mit dabei als Tanzanleiter sind Wolfgang Schlüter, Vorsitzender der LAG Tanz Schleswig-Holstein und Experte für deutsche und skandinavische Volkstänze, Monika Ritthaler, ausgebildete professionelle Tanzleiterin und Tänzerin aus München, sowie Dieter Knodel, Tanzlehrer für Folkloretänze an der Lola-Rogge-Schule Hamburg. Musikalisch wird der Tag begleitet durch Christoph Scheffler (Gesang) und Monika Brutscher am Akkordeon. Die Teilnahmekosten für den Tag betragen 25 €, für Mitglieder des BVfDT 20 €. 

 

Dreher und Galopp/Rutscher gehören in Deutschland zu den ältesten bekannten Paartänzen im 2/4-Takt, während die Polka erst um 1830 in Böhmen entstand. Mit ihrer Ankunft in Paris um 1844 bekam sie eine große Vielfältigkeit durch die Einwirkung zahlreicher Tanzschulen.
Die schnellere Polka löste den langsamen Schottisch damals als Modetanz ab. Es entwickelte sich für etwa 50 Jahre eine richtige Polkamanie, bevor dann um 1900 die
Polka als Gesellschaftstanz von anderen Tänzen wieder abgelöst wurde. In den Volkstänzen allerdings blieb sie in vielen verschiedenen Varianten weiterhin erhalten. Dasselbe gilt auch für den Galopp, der ebenfalls um 1825 in Deutschland populär wurde, aber schneller wieder aus der Mode kam, weil er vielen zu anstrengend wurde. Der Dreher war nie ein Tanz der gehobenen Gesellschaft, aber er hat sich bis heute in den Volkstänzen des südlichen Deutschlands erhalten, u.a. als Zweischritt- oder Dreischritt-Dreher. Wir werden uns an diesem Tag mit der Geschichte und den verschiedenen Varianten dieser Tanzformen in Kurzform beschäftigen, damit jede(r) TeilnehmerIn einen kleinen Einblick in die verlorengegangene Vielfalt dieser Tänze bekommen kann.

Bei diesem Tagesseminar wird es um die Geschichte der Tanzformen Walzer und Mazurka  gehen. Bedeutete noch im 18. Jh der Begriff „Walzen“ nur eine drehende Tanzbewegung,  so entwickelte sich aus dem Ländler/Schwäbischen/Deutschen Tanz im 19. Jh der auch heute noch populäre Walzer in der langsamen wie in der schnellen Form. Unterarten davon  sind besonders noch in regionalen Volkstänzen erhalten und um diese besonderen Walzer-Tanzformen und -schritte soll es an diesem Tage gehen. Die Mazurka ist heute nur noch  im Volkstanzbereich erhalten geblieben. Sie war aber in der Mitte des 19. Jh ebenfalls sehr  populär als sogenannte Polka-Mazurka, in einer Form, die in der Pariser Tanzszene entwickelt  wurde und nicht viel mit dem polnischen Original zu tun hatte. Weitere Varianten waren  als Varsovienne oder Tyrolienne eine gewisse Zeit in Europa weit verbreitet. Bei all diesen  Tänzen werden wir uns mit elementaren Grundschritten beschäftigen, sowie auch mit verschiedenen  Tanzfiguren und Tanzformen. 

Bericht vom Tagesseminar "Schottisch-Rheinländer am 29.10.2017 in Hamburg

 

Bei diesem Tagesseminar ging es um die Geschichte der Tanzform Schottisch und Rheinländer. Etwa 20 Tänzerinnen und Tänzer trafen sich, um in tänzerischer Praxis ein besseres Verständnis der Tanzform Schottisch/Rheinländer zu erarbeiten. Ein genauer Bericht, was in welchem Zusammenhang an diesem Tag getanzt wurde ist hier als pdf herunterzuladen. Ebenfalls als pdf herunterzuladen ist ein Papier von Hinrich Langeloh über die Geschichte des Schottisch/Rheinländer als Vorbereitung auf das Seminar.

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Bericht vom Tag des Menuett am 12. November 2016 in Hamburg-Osdorf:

Eingeladen hatte der Bundesverband für Deutsche Tänze (BVfDT.de) zu einem Tagesseminar über die Tanzform des Menuetts. Dabei ging es sowohl um die historische Tanzform als auch um mögliche Folktanzformen, die man/frau heute auf Folkbällen tanzen könnte. Das Ganze sollte weniger theoretisch als vielmehr möglichst praktisch sein.

Die Einführung in das barocke Menuett erfolgte durch die Tanzlehrererin Andrea Treu aus Hamburg in Zusammenarbeit mit der Geigenlehrerin Ahlke Raithel. Sie brachte erwartungsgemäß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tagesseminars an den Rand ihrer körperlichen und geistigen Tanzfähigkeiten, da in lediglich zwei Stunden die Grundzüge des historischen Menuetts ertanzt wurden. Trotzdem ist es von allen TeilnehmerInnen als wichtig angesehen worden, dass das historische Vorbild deutlich wurde.

Im weiteren Verlauf fiel es den Tänzerinnen und Tänzern dann viel leichter, weil jetzt die Arm- und Handbewegungen weggelassen und die Schritte vereinfacht wurden. Ausgehend von Rekonstruktionsversuchen aus Skandinavien wurde nämlich eine Form des relativ freien Paartanzes mit dem Sechsergrundschritt des Menuetts vermittelt. Dies geschah durch Hinrich Langeloh mit musikalischer Unterstützung durch Monika Brutscher am Akkordeon. Videobilder von noch erhaltenen Volkstänzen aus Schweden und Finnland ergaben einen guten Eindruck, wie vielleicht früher auch in anderen Ländern Europas möglicherweise ein volkstümliches Menuett erhalten haben könnte. Leider gibt es außer dort oben am Rande Europas keine überlieferten Beispiele für ein Folkmenuett mit dem Sechser-Grundschritt in Europa.

Zum Abschluss des Tages haben wir dann noch ein Menuett als Mixer probiert, wenn man das Menuett nicht nur als Paartanz tanzen möchte, sondern auch mit Partnerwechsel.

Die neu erdachte Tanzform fand guten Anklang.

Als Ergebnis des Seminars hier die zwei Tanzbeschreibungen für das Folkmenuett als Paartanz und das Folkmenuett als Mixer, alles zu tanzen nach jeder beliebigen Menuettmelodie mit 2 x 8 Takten:

 

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